Mit einem doppelten Paukenschlag lupfte sich der Bermersbacher Turnverein ins Epizentrum der tollen Tage. Bei zwei Sitzungen in der vollbesetzten Festhalle bewiesen die Bergdörfler eine eigenwillige Kreativität mit sportlichen Elan und Musikalität. Das Moderatorenteam Nicolai Wunsch, Thorsten Wunsch und Patrick Barth leiteten humoristisch in und durch die bunte Narrenshow. Nach dem Einzug des blechmusikspielenden Elferrats – wo gibt es das sonst? – tanzten die Rot-Weiss-Mädels unter der Leitung von Ann-Katrin Laubel schmissig über die Bühne. Ortsvorsteher Eberhard Barth, wie auch andere Gruppen an diesem Abend, beklagten nach der Schließung der Forbacher Bäckerei Asal den Verlust des traditionellen Pumpernickels. Barth erklärte deshalb den Tag zum Bermersbacher Nationalfeiertag: „Unser Pumpernickel war die erste Liebe, wir bekamen ihn schon mit der Muttermilch und durch ihn sind wir erst das geworden, was wir sind.“ Klar, dass der diesjährige verliehene Narrenorden, einen Pumpernickel abbildete. Auch Timo Roll und Stefanie Kalmbacher, beides Bermersbacher Originale, erkannten, dass ohne das süße Nationalgebäck die Fasent überhaupt kein Sinn macht. Die Identitätskrise muss beendet werden, weshalb Stefanie sich um das streng gehütete Rezept bemüht. Überraschung: Ab nächsten Donnerstag soll der Pumpernickel wieder in den Regalen des Dorfladens liegen. Ein markerschütternder Schrei hallte durch das Bergdorf. Es ist der „Ulf“ ? – Aber wer oder was ist „Ulf“. Heiko Roll und seine Kumpels wollten das in ihrem bebilderten Vortrag herausfinden. Es bleibt der Verdacht, dass wir alle „Ulf“ sind. Der wunderfitzige Ortsbüttel Stefan Wunsch in Uniform und mit Pickelhaube, hatte das örtliche Geschehen voll im Griff. Er wusste alles und nannte die Dinge schonungslos beim Namen. Hoch über den Köpfen der erstaunten Besucher ruderten verwegene Wikinger (Turnverein) durch den Saal und trafen auf der Bühne auf moderne Ebenbilder. Den entstanden Streit lösten sie mit turnerisch, akrobatischen Mitteln.

Das „Schnallen-Sextett“ unter Ria Maisch, beklagte das frauliche Hüftgold. Abhilfe könnte eine Kur schaffen, doch der angestrebten Runderneuerung wiedersetzten sich die sechs singenden Schnallen noch vor der Schonkost. Bernd Schoch, Heinrich Wunsch und Marvin Wunsch waren als Pilger unterwegs. Ihre interessanten Beobachtungen und skurillen Erlebnisse sorgten für viele Schmunzler. Ganz im Stile der telegenen Fernsehkochstudios, lieferten Mitglieder des Musikvereins sich einen Kochwettstreit. Eine Jury musste die Kochkünste der beiden Probantenteams bewerten. Dabei ging es höchst turbulent im Küchenstudio zu. Trainerin Tassja Barth hatte die TV-Tanzmädels auf den Punkt fit bekommen. Ihre sportive Bodenübung gefiel außerdem durch tänzerische Grazie und Anmut. Carsten Schoch, Christopher Fritz und Sebastian Roll erinnerten sich an ihren letzten Skiurlaub im Montafon als Single. Sie fanden, so was sollte man nun jedes Jahr machen. Bleibt die Frage, was ihre Frauen und die Babys dazu sagen. An die großen Hits von Nena erinnerten die Turnerinnen von Sarah-Melina Kowalski. Viel Beifall erhielt die Tanzrevue um 99 Lufballons und die anmutige Tanzsolistin Patricia Schlegel.

 

 

„Heimkehrer 2.0“ nannten sich Benjamin Wunsch, Manuel Roth und Pascal Krieg. Die drei Strassenfeger hatten eine Geschäftsidee, wie hier vieles attraktiver gestaltet werden könnte. Hintersinnige Wortspiele waren der Schlüssel eines interessanten Buissnessplans, sehr zur Freude der Gäste. Eine Augenweide bot die von Linda Asal performte Revue, welche die reizenden Tänzerinnen ins Land der Pyramiden führte. Cleopatra, eine Mumie und die grazillen Ballerinen wurden mit viel Beifall belohnt.

 

 

Den vollen Ausschlag des Stimmungspendels erreichte der Auftritt der sechs „Mostschlotzer“. Reiner Kalmbacher an der Gitarre, sorgte für den guten Ton bei den lustigen Sängern. Mit ihren närrischen Gassenhauern endete das Programm. Alleinunterhalter Franz Köninger hielt die Stimmung anschließend noch lange hoch.

Bericht und Fotos mit freundlicher Zustimmung von Reinhold Bauer und den BNN